Drucken Lesezeichen hinzufügen

Wülflingen, Winterthur, Kanton Zürich, Schweiz



 


Notizen:

Wikipedia 2023:
Wülflingen ist ein Stadtkreis der Stadt Winterthur in der Schweiz. Die ehemals selbständige Gemeinde Wülflingen wurde 1922 eingemeindet und bildet den heutigen Kreis 6.
Geschichte:
Vereinzelte Funde auf dem Gebiet Wülflingens datieren bis auf die Steinzeit zurück, jedoch gibt es auch dieser Zeit noch keine Spuren einer festen Besiedlung. In der Bronzezeit verdichten sich die Fundbestände bereits, beim 1822 erfolgten Bau der Spinnerei Beugger wurde ein Depotfund aus diesem Zeitraum ausgehoben, der zu einer Bronzegiesserei gehört haben könnte. Aus der Latènezeit konnte in der Kiesgrube nördlich des Friedhofs Wülflingen ein Kriegergrab nachgewiesen werden. Auf dem Plateau des Beerenbergs befand sich in prähistorischer Zeit eine befestigte Höhensiedlung, von der heute aber nur noch eine Wallschüttung zu erkennen ist.
Die Römerzeit ist in Wülflingen durch Streufunde von römischen Münzen sowie durch Siedlungsspuren am Südhang des Taggenbergs nachgewiesen. Dort konnte beim Bau von Terrassenhäusern oberhalb der Haldenstrasse eine römische Wasserleitung nachgewiesen werden. Diese Leitung aus Ziegelsteinen und Kalkguss dem Hang entlang wurde in Teilen durch Erdrutsche verschoben und könnte zu einer in Neftenbach nachgewiesenen Wasserleitung gehören, die zur Versorgung eines römischen Gutshof in der Steinmöri südöstlich der Kirche Neftenbach diente. Ebenfalls dürfte eine von Vitudurum nach Tenedo (Zurzach) führende Römerstrasse durch Wülflingen geführt haben.
Der Name Wülflingen selbst leitet sich vom alemannischen Sippenführer Wulfilo ab. Aufgrund der Namensendung -ingen lässt sich vermuten, dass das Dorf Wülflingen zwischen 550 und 600 entstanden ist. Bei Grabungen bei der Kirche Wülflingen im Sommer 1972 konnte ein hölzerner Vorgängerbau gefunden werden, der etwa auf das Jahr 650 zu datieren ist, eine erste frühkarolingische Steinkirche an derselben Stelle dürfte um 700 gebaut worden sein. Erstmals erwähnt wurde der Ort als Wulvilinga am 27. Juli 897 als Treffpunkt für einen Gütertausch.
Im 10. Jahrhundert war das Dorf Heimat eines Adelsgeschlechts von Seen mit Sitz auf der Burg Alt-Wülflingen. Die Burg war Sitz über die Herrschaft Wülflingen, die bis zur Auflösung durch Zürich 1760 bestand und die hohe Gerichtsbarkeit innehatte. Als erste namentliche Vertreterin des Geschlechts von Seen ist eine Willebirg von Ebersberg bekannt, die nach dem Tod von Graf Ulrich von Eberberg im Frühling 1029 die Güter um Wülflingen erbte und nannte sich fortan Willebirg von Wülflingen nannte. Sie war mit Lütold von Mömpelgard verheiratet, ihr Sohn Werner wurde 1065 Bischof von Strassburg, Kuno trat als Kuno von Wülflingen ihr Erbe auf Alt-Wülflingen an.
Die Herrschaft hatte viele wechselnde Besitzer. Im 13. Jahrhundert lag sie im Machtbereich der Habsburger, ab 1239 der Grafen von Habsburg-Kyburg. Weitere Besitzer waren unter anderen um 1300 die Herren von Hettlingen, Gefolgsleute von Habsburg-Kyburg, 1315–1386 die Herren von Seen, Ulrich von Landenberg-Greifensee, ab 1455 die Herren von Rümlang. In Folge der Verschuldung von Hans Konrad von Rümlang, der 1529 von den Zürchern geköpft wurde, gelangte die Burg 1525 in den Besitz von Wülflingen selbst, die die Burg vier Jahre später an die Familie Steiner verkaufte. Diese verkaufte die Burg an die Familie Escher – nachdem die Stadt Zürich den Verkauf der Burg und der damit verbundenen Herrschaft an die Stadt Winterthur unterbunden hatte – wohlgemerkt zeigte die Stadt Zürich kein Interesse am Kauf der Burg. Die Familie Escher verliess die Burg 1644 und zog ins neu erbaute Schloss Wülflingen, worauf die Burg schnell verfiel. Die Herrschaft Wülflingen gelangte danach noch an die Familien Meiss und Hirzel und wurde 1760 durch Zürich aufgelöst und der Landvogtei Andelfingen zugeordnet.
Weiter existierte um Wülflingen der Chorherrenstift Beerenberg. Dieser entstand aus einer 1318 eingerichteten Einsiedelei, die 1355 zu einem Stift der Augustiner-Chorherren ausgebaut wurde und bis zur Reformation bestand. Ebenfalls bestand unweit der Burg Hoch-Wülflingen mit der Neuburg eine hochmittelalterliche Burg, von der heute nur noch der Burgstall ersichtlich ist.
Wülflingen selbst war lange Zeit ein Rebbauerndorf, das an den Südhängen des Wolfensbergs und Brühlbergs, an der Halde unterhalb des Taggensbergs sowie im Rumstal Reben anpflanzte. Einige Rebberge haben sich dabei bis heute erhalten. Das Dorf selbst wurde noch in ein Ober- und Unterdorf unterteilt, in dessen Mitte Kirche, Pfarrhaus und Kelnhof lagen. Beide Dorfteile besassen ein eigenes Zelgensystem. Bis zum 17. Jahrhundert wuchsen die beiden Dorfteile zusammen. Ab 1428 ist die Existenz der heutigen Wespi-Mühle belegt, die unter nationalem Denkmalschutz steht. Zehnten pflichtig war Wülflingen ab 1515 an das Spital Winterthur.

Ort : Geographische Breite: 47.5112310, Geographische Länge: 8.6939994


Taufe

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Taufe    Personen-Kennung 
1 Herter, Hans  geschätzt 1650Wülflingen, Winterthur, Kanton Zürich, Schweiz I267946